Kolumne von Abdullah Redzepi in personalSCHWEIZ
Positive Leadership ist mehr als ein einfaches Streben nach Positivität. Es gleicht einer anspruchsvollen Gratwanderung, bei der Führungskräfte eine subtile Balance zwischen Realismus und Optimismus halten müssen. Eine Balance zwischen Mitarbeitende befähigen, motivieren, inspirieren und begeistern und der Notwendigkeit, realistisch zu sein und mögliche Schwierigkeiten nicht zu vernachlässigen. Das erfordert ein tiefes Verständnis für die «Nuancen» guter Führung.
Positive Leadership bedeutet nicht, die Augen vor Herausforderungen zu verschliessen. Im Gegenteil – im Zentrum steht die Anerkennung der Realität. Realität bewusst anzuerkennen und darauf basierend eine von Inspiration geprägte Atmosphäre und Kultur zu schaffen, heisst nicht, Schwierigkeiten zu verbergen. Viel mehr heisst es, eine Kultur zu etablieren, in der Herausforderungen als Chancen betrachtet werden, auch wenn der Weg zum Erfolg mit Schwierigkeiten gepflastert ist.
Positive Leader ermutigen zur Zusammenarbeit, schaffen ein Umfeld, in dem sich alle entsprechend ihren Stärken einbringen und Ideen frei fliessen können. Und das, ohne dass jemand bei Misserfolgen Angst vor vernichtender Kritik haben muss. Positive Leader wissen es und haben die Demut, zuzugeben, dass sie selbst auch nicht alles wissen (müssen). Sie gestehen ihren Mitarbeitenden ein, Fehler zu machen, aus ihnen zu lernen und daraus gestärkt hervorzugehen. Darum geht es u.a. bei einer positiven Atmosphäre – und nicht etwa darum, den Blick für Herausforderungen zu verlieren oder die rosarote Brille aufzusetzen.
Führungskräfte, die diese Balance beherrschen, schaffen ein Umfeld, in dem Mitarbeitende nicht nur erfolgreich(er) arbeiten. Sie kreieren die Basis und gestalten eine Kultur, in der Mitarbeitende und Teams wachsen und ihre Stärken ausbauen können. Damit formen Positive Leader nachhaltig eine starke Kultur und eine Zukunft voller Chancen.